Geschichten schreiben kann ja jeder! - Heute binde ich mal eine

Was macht man, wenn man unbedingt ganz dringend das ultimativen Geburtstagsgeschenk für einen besonderen Menschen braucht - und der wünscht sich einen schnöden Pfannenwender?

 

Na ja, man kauft den Pfannenwender. Und wenn man nebenbei noch etwas Fantasie mitbringt, entsteht auch schnell eine passende Geschichte rund um dieses magische Kücheninstrument.

 

Und dann? Na: ausdrucken und losbasteln!

 

 


Versuch und Irrtum ...

Unbedarft, wie ich war, habe ich zuerst mit einem Probeausdruck getestet, ob meine Idee überhaupt machbar ist - und wie. Zum Glück gibt es kein Werkzeug, das mein Mann nicht hat, also habe versucht, mit einer Ahle vorzustechen und eine sehr abenteuerliche Mini-Handnähmaschine getestet.

Das Ergebnis? Das Werkzeug ist spitze und tut was es soll, aber ich bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Das Durchstechen sorgt für unschöne Austrittslöcher, das Näh-Tool erzeugt eine nicht sehr ansehnliche Naht.


Der Ernstfall ...

Zeit für einen beherzten Griff zur Lochzange!

Doch wie überzeugt man einen Stapel Papier, schön aufeinander liegen zu bleiben, ohne dass man ihm hinterher Spuren seiner Gefangenschaft ansieht? Für diesen Job kam nur eine etwas ausgeleierte Bewerbungsmappe in Frage.

Mit einem guten Zentimeter Abstand zum Rand: ein Bleistiftstrich. Dann, ebenfalls je einen Zentimenter auseinander: Markierungspunkte auf der Linie, damit die Lochzange ihr Ziel sicher findet.


Der Anfang ist schnell gemacht: einen sehr langen Bindfaden in eine Sticknadel fädeln, auf der Rückseite von unten mit Nähen beginnen. Ein Stück Schnur überstehen lassen und festhalten, damit es nicht davon flutscht. Der Faden sollte so lang sein, dass er locker einmal nach oben und zurück zum Anfang reicht.

Im regelmäßigen Auf und Ab dann bis ans obere Ende des Buches nähen.

Am oberen Ende angekommen zwecks Richtungswechsel die Schnur einmal über den Buchrand hinaus führen und auf der anderen Seite wieder einstechen. So, dass sich beim Nähen nun die Lücken in der einfachen Naht schließen. Unten am hinteren Ende fest verknoten.


Die Kür ...

Das Buch hält nun schon richtig zusammen. Wer mag, lässt es so. Wer noch Bindfaden und Geduld übrig hat, fädelt noch einmal ordentlich ein. Nun habe ich nur jedes 2. Loch anvisiert und den Faden immer außen herum geführt.

Und das Ganze wieder zurück: In die zuvor benutzen Löcher von der anderen Seite einstechen.


Der Größenwahn ...

Da die Löcher noch immer groß genug waren, noch Faden übrig war - und weil ich mich manchmal schwer damit tue, rechtzeitig aufzuhören - habe ich noch einmal zu Nadel und Faden gegriffen und nun die noch nicht außenherum vernähten Löcher in Angriff genommen.

Sich jetzt nicht zu verstechen erfordert doch etwas Konzentration! Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen, oder?


Das Ergebnis ...

Ein Buch! Es ist ein Buch geworden!

 

Eigentlich gar nicht schwer, aus ein paar Seiten Papier, zwei Lagen Karton für die Buchdeckel und etwas Faden ein richtiges Buch zusammenzunähen. Geht natürlich auch mit handgeschriebenen Seiten, Bildern und allem, was sonst noch zwischen die Deckel passen könnte ...

 

Viel Spaß beim Ausprobieren!