Öfter mal was Neues!

(dies hier wäre das Cover der Kurzgeschichte geworden, wäre sie nicht doch gewachsen...)

Da ist das eine Buchprojekt noch nicht einmal halbwegs fertig, schon stolpert die nächste Baustelle zur Tür herein. Macht aber gar nichts.

 

Vor mehr als vier Jahren habe ich eine Kurzgeschichte einfach so aus dem Bauch heraus geschrieben, die mich nicht nur emotional sehr bewegt, sondern auch meine Fantasie ordentlich angekurbelt hat. Denn mir war klar, dass ich längst nicht alles erzählt hatte, was es zu erzählen gab. Da musste noch etwas kommen nach dem Ende. Und zwar deutlich mehr! Diese Kurzgeschichte sollte die Tür zu einer großen Story werden.


Natürlich war ich sofort drauf und dran, den Rest zu erzählen, aber es gelang mir nicht, die Geschichte rund zu machen. Egal, wie sehr ich im Anschluss versuchte, sie zu verbessern, ich war nie damit zufrieden. Also ließ ich das Skript liegen, dachte gelegentlich daran, hatte aber keine große Hoffnung, da noch etwas retten zu können. Meine Plot-Fähigkeiten waren damals einfach nur rudimentär ausgeprägt gewesen, die Idee vielleicht eine Spur zu verrückt und überhaupt.

 

Aber dann, vier Jahre später, hatte ich plötzlich richtig Lust, mir den Text nochmal anzusehen. Inzwischen hatte ich ja viel gelernt und sollte genug Abstand haben, mein Werk einigermaßen neutral zu bewerten. Trotzdem war ich aufgeregt und schob das Lesen tagelang vor mir her. Bis ich mich endlich traute. Schlimm!

 

Tja, was soll ich sagen? Natürlich war einiges nicht ganz so genial. Vieles sogar ziemlich stümperhaft. Aber als ich in den Mittelteil gelangte, konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Das war richtig spannend! Ich wusste ja selbst gar nicht mehr, was alles passieren würde. Das hat mich wirklich überrascht, weil ich normalerweise eher der Typ "totale Selbstkritik" bin. Meistens finde ich mehr an meinen Texten zu meckern als irgendjemand sonst ;-)

 

Das Ende war dann wieder, nun, eher bescheiden. Irgendwie fehlte der Trommelwirbel zu Schluss, die Sache zog sich und so ganz logisch waren die Zusammenhänge dann auch nicht aufgeklärt.

 

Doch jetzt wusste ich: Diese Geschichte hat das Potential, ein richtig guter Thriller zu werden. Ein außergewöhnlicher, mutiger Thriller. Einer, der sogar noch Tiefe mitbringt. Genau mein Ding. Sofort ploppten Ideen auf, wie ich Anfang und Schluss verbessern, die Figuren intensiver und glaubwürdiger gestalten könnte - und schon zückte ich ein frisches Notizheft und machte mich daran, aus dem für mich damals nicht zu entwirrenden Material eine wirklich gute Geschiche zu formen.

 

Mit ein bisschen Überarbeitung ist es hier zwar nicht getan, aber es bleibt doch eine überschaubare Arbeit. Und genau an die mache ich mich jetzt!